DIY-Teamwork: Hocker mit Fingerzinken

Angelehnt an den Design-Klassiker aus Ulm, und frei nachgebaut entsteht hier an einem Sommernachmittag quasi im Familien-Teamwork ein Hocker mit Fingerzinken. Vorbild war für uns der „Ulmer Hocker“ – der ursprünglich an der Hochschule für Gestaltung in Ulm (Mitbegründer Max Bill) für Studenten in der schuleigenen Tischlerei gefertigt wurde.

Die einzelnen Fertigungschritte habe ich fotografisch festgehalten.
Was nach Fertigstellung so einfach und simple anmutet ist im wahrsten Sinne des Wortes „Präzision“ und „harte Handarbeit“ damit am Ende alles perfekt zusammenpasst.

Aber die Mühe hat sich gelohnt und hat unserem Familien-Team super viel Spaß bereitet.

Was bisher geschah:

  1. Nach dem Zuschnitt wurden zunächst die Fingerzinken der Sitzfläche angezeichnet mit einer japanischen Feinsäge bis auf die Linie eingesägt und anschließend mit einem Stechbeitel ausgestemmt. Dabei mussten wir darauf achten, dass der Sägeschnitt immer im Abfallholz verläuft. Dieses haben wir sicherheitshalber durch ein Kreuz auf beiden Seiten des Holzes angezeichnet.
  2. Danach wurden die Zinken auf an den oberen Seitenteilen angezeichnet, wobei uns die zuvor ausgestemmten Zinken der Sitzfläche als Muster beim Anzeichnen dienten.
    Schließlich müssen die Zinken ja am Schluss ohne Spiel ineinandergreifen.
    Damit nichts verwechselt wird haben wir die einzelnen Bauteile gekennzeichnet.
  3. Bevor wir die Teile jedoch zusammenleimen konnten, mußten noch die Löcher für das Rundholz auf beiden Seitenteilen gebohrt werden. Dazu haben wir 11,5 cm von unten Mittage ein Kreuz für die Bohrung angezeichnet und mit einem Forstnerbohrer das Loch für das Rundholz gebohrt.
    Das Rundholz wurde nun auf die erforderliche Länge + 1 cm Zugabe gesägt und in der Mitte des Rundholzes ein kleiner Schlitz eingearbeitet. Er nimmt später einen kleinen Keil auf der den Rundstab sicher mit den Seiten verankert.
  4. Nun werden alle Teile auf ihre Passgenauigkeit hin überprüft und probeweise ineinander gesteckt. Kleine Ausbesserungen an den Zinken nahmen wir mit einem scharfen Stemmeisen vor
    Jetzt fügten wir die fertigen drei Teile zusammen, die wir zuvor mit einer hauchdünnen Schicht Leim bestrichen haben zusammen. Danach wurde das Rundholz an beiden Enden ebenfalls dünn mit Leim bestreichen und eingepasst und ein kleiner Holzkeil seitlich eingeschlagen. Dann wurden die Winkligkeit überprüft und mit Schraubzwingen für 24 Stunden unter Spannung gehalten.
  5. Nachdem der Leim abgebunden hatte wurden nun der Überstand des Rundholzes bündig abgesägt und der Hocker mit Schleifpapier (erst grob dann fein) geschliffen. Dabei wurden überschüssige Leimreste entfernt und die Kanten des Hockers leicht abgerundet.Anschließend wurde der feine Schleifstaub mit einem feuchten Schwamm abgerieben und nochmals abgeschliffen.
    Tipp: Holz schleifen
    Mit dieser Technik stellen sich die feinsten Holzfasern auf und können im zweiten Schleifdurchgang endgültig sauber und glatt abgeschliffen werden.
  6. Nun wurde das Holz noch abschließend geölt. Alternativ könnte man auch Holzwachs oder Lasur verwenden.

Maße

Höhe x Breite x Tiefe

400 mm x 300 mm x 250 mm

Material

Der Korpus dieses Hockers besteht aus Leimholz in einer Stärke von 18 mm.

 

Werkzeuge

• Schmiege
• Stemmeisen/Stechbeitel
• Holzhammer
• Japanische Ryoba-Handsäge
• Schraubzwingen
• Forstnerbohrer 30 mm
• Bandmaß
• Bleistift
• Holzleim
• Schleifpapier
• Hartwachs

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